Kunst trotz Abstand

In der dritten Förderrunde des Impulsprogramms „Kunst trotz Abstand“ des
Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, zur
Unterstützung der Kunst- und Kulturbranche in Pandemiezeiten wurden noch einmal
1,7 Millionen Euro bereitgestellt. 66 Projekte (aus 293 Bewerbungen) aus den
Bereichen Clubkultur, Musik, Performance, Bildende Kunst, Literatur,
Soziokultur, Theater und Breitenkultur wurden auf der Grundlage der Empfehlung
einer unabhängigen Jury ausgewählt.

Interaktive Konzerte führen Menschen mit digitalen Medien und dem
Hightech-Instrument der Barockzeit, der Orgel (Instrument des Jahres 2021), in
der Barockkirche St. Peter zusammen.

Projektinfo

Im Focus der Performance steht das Publikum selbst. Diesmal ist es Akteur. Es
ist im Raum in Bewegung, nimmt wahr, reagiert, kommuniziert. Das klingt gewohnt,
ist es aber nicht. Die Kommunikation erfolgt – den Umständen entsprechend – auf
Abstand und – den Gewohnheiten entsprechend – per Smartphone.
Über die für das Projekt programmierte Website werden die Teilnehmenden
angeregt, sich zu Themen und Leitfragen zu positionieren. Dynamisch begleitet
von Regisseur C. Fuhrmann. Damit gestalten sie den Raum, vor allem auch den
klanglichen, denn die Orgel der Klosterkirche lässt sich digital steuern und das
Publikum wird dieses Instrument via Smartphone gemeinsam spielen.
Erlebnis, Wahrnehmung, Interaktion, Gemeinschaft. Diese Dimensionen werden
unmittelbar atmosphärisch wahrnehmbar, auch, weil die Musikdesigner und
Programmierer Dr. Joachim Goßmann und Prof. Dr. Norbert Schnell per Website
vorbereitete musikalische Icons bereitstellen, die wiederum auf die
dargestellten Themen bezogen sind.

Musiker, die dem Publikum zuhören. Ein Instrument, das von ‚allein‘ spielt. Ein
Publikum, das über Mobiltelefone direkt die Musik beeinflusst! Dieses Projekt
vereint mehrere innovative Elemente und Formate zu einem Konzert für ein altes
Instrument: die Orgel – Instrument des Jahres 2021. Mittelpunkt ist das Publikum
selbst. Es ist Akteur, im Raum in Bewegung, nimmt wahr, reagiert, nimmt Einfluss
– spielt mit. Die Kommunikation erfolgt – den Umständen entsprechend – auf
Abstand und – den Gewohnheiten entsprechend – per Smartphone. Erlebnis,
Wahrnehmung, Interaktion, Gemeinschaft. Diese Dimensionen werden atmosphärisch
erfahrbar.
Hierzu werden neue – offene – musikalische Formen entwickelt, die die
Interaktion des Publikums einbeziehen. Dafür werden digitale Schnittstellen
geschaffen um die Orgel der Barockkirche St. Peter durch generative und
interaktive musikalische Prozesse zu steuern. Möglich sind hierdurch
„interaktive Orgelimprovisationen“, auf die das Publikum musikalisch Einfluss
nimmt, „generative Klangskulpturen“, in denen die Orgel durch äußere Einflüsse
automatisch gesteuert wird und „musikalische Spiele“, in denen das Publikum
gemeinsam auf der Orgel spielt.
Die musikalischen Prinzipien, die hier zur Geltung kommen, beziehen sich auf
menschliche Grundaffekte wie von Aristoteles beschriebe. Sie werden zu
musikalischen Icons, Basis des Ausdrucks, der Kommunikation und des
musikalischen Geschehens.

Das Team

Young Musical Company Hinterzarten und das Bezirkskantorat St. Peter haben
sich zusammen getan und nicht nur ein interessantes Projekt an der Schnittstelle
von Musik, Hightec uns sozialer Interaktion für Jugendliche zu entwickeln
begonnen, sondern dafür auch Künstlerpersönlichkeiten für die Realisierung
gewinnen können:
Regisseur Carsten Fuhrmann wird die Abläufe und Interaktionen des Konzerts
dynamisch gestalten. Die Teilnehmenden haben die Gelegenheit sich mit Anderen –
durch die Klanglichkeit von Raum und Orgel – emotional auszutauschen. Die
Annäherung von althergebrachtem Instrument und ‚digital natives‘ soll zu
vielfältigem Um-denken und reflexiver Wahrnehmung anregen. Die technische
Konzeption und Umsetzung obliegt den Computermusikern und Klangtechnologen Dr.
Joachim Goßmann und Prof. Dr. Norbert Schnell. Die musikalische Leitung
übernimmt der Organist der Barockkirche St. Peter, Johannes Götz.

Zu den Personen

  • Bezirkskantor Johannes Götz ist im liturgischen und konzertanten Bereich
    ein erfahrener Organist, der sich gerne neuen Herausforderungen stellt. Die
    Konzeption dieses Projekts will künstlerische Antwort auf die Pandemie sein.
  • Carsten Fuhrmann arbeitet spartenübergreifend als Regisseur und
    Schauspieldozent für Musiktheater an den MHs Freiburg und Düsseldorf, sein
    Film "Dschungel" von und für Kinder kommt im Oktober in die Kinos.
  • Dr. Joachim Goßmann, HfM Trossingen, arbeitet in internationalen
    Projekten an den Schnittstellen von Technik, Philosophie und kreativer
    Praxis für audiozentrische Medienumgebungen.
  • Prof. Dr. Norbert Schnell leitet den Studiengang Musicdesign an der FH
    Furtwangen ist in den Dimensionen Musik, Technik und Vermittlung verwurzelt
    und wirkt auf diese Weise an der Zukunft der Musiktechnologie aktiv mit.
  • Die Young Musical Company Hinterzarten e.V. realisiert
    Musiktheaterprojekte ortsübergreifend mit in freier Jugendarbeit. "Wir
    machen Kultur selbst" ist dabei ebenso Leitmotiv wie die intensive
    Zusammenarbeit mit professionellen Künstlern und anderen Bühnengewerken
    während des Projektes und teilweise danach, wenn professionelle Aufführungen
    besucht und mit den Performern das Gespräch gesucht wird. Mit diesem
    Kooperationsprojekt wird ein Versuch gestartet um Jugendliche in den
    Neuerungen ihrer persönlichen und digitalen Lebenswelt anzusprechen und sie
    darüber in künstlerischen Austausch zu bringen.

Veranstaltungsdaten:

Sonntag, 4. Juli 2021
15:00 bis 16:15
Max. 24 TeilnehmerInnen, Anmeldung erbeten

Samstag, 10. Juli 2021
19:00 bis 20:15
Max. 24 TeilnehmerInnen, Anmeldung erbeten

Sonntag, 11. Juli 2021
15:00 bis 16:15
Max. 24 TeilnehmerInnen, Anmeldung erbeten

Samstag, 17. Juli 2021
15:00 bis 16:15
Max. 24 TeilnehmerInnen, Anmeldung erbeten

Sonntag, 18. Juli 2021
15:00 bis 16:15
Max. 24 TeilnehmerInnen, Anmeldung erbeten

Kontakt:
E-Mail:

metanoia[äTTT]ymch.de

Tel.: +49 7652 9190993